Wie ich das Rauchen aufgegeben habe!
Eines Tages stand ich vor dem Spiegel, hielt eine Zigarette in der Hand und fragte mich: „Warum mache ich das eigentlich?“ Die Antwort war erschreckend ehrlich! Ich hatte keinen blassen Schimmer. Rauchen war einfach da – wie Steuererklärungen, montags aufzustehen oder die nervige Werbung vor einem YouTube-Video. Es war eine Gewohnheit, die irgendwie dazugehört.
Doch dann geschah etwas, das mein Leben verändert hat – Ich las „Endlich Nichtraucher“ von Allen Carr. Und plötzlich fühlte ich mich wie in einer dieser Enthüllungsshows, bei denen der Betrüger entlarvt wird, nur dass der Betrüger in meinem Kopf saß.
Hier erzähle ich, wie ich dank des Buchs aufgehört habe, warum mein Gehirn eine ziemlich fiese Rolle spielte und wie ich es geschafft habe, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Rauchen – Mehr als nur eine Gewohnheit
Rauchen fängt ja meistens ganz harmlos an. Bei mir war es ein Mix aus jugendlichem Übermut und dem Wunsch, cool zu sein. Wenn du jemals versuchst, „cool“ mit einem Hustenanfall zu kombinieren, ist das Ergebnis nicht beeindruckend!
Was ich damals nicht wusste ist, schon nach den ersten Zigaretten hat mein Gehirn beschlossen, dass Nikotin sein neuer bester Freund ist. Warum? Das erklärt sich ganz einfach, Nikotin stimuliert die Ausschüttung von Dopamin, also dem Stoff der dafür sorgt, dass wir uns gut fühlen. Klingt erstmal super, aber die Wirkung hält nicht lange an, und das Gehirn will Nachschub.
Und so begann ein perfides Spiel:
Und schon sitzt man in der Falle!
Der erste Schritt – Warum das Aufhören so schwer ist
Wenn Rauchen doch so offensichtlich schädlich ist, warum hören wir nicht einfach auf? Die Antwort liegt in der Psyche – und in einem genialen Trick, den unser Gehirn spielt.
Zunächst einmal erzeugt Nikotin echte körperliche Abhängigkeit. Aber das ist nicht der Hauptgrund, warum wir weitermachen. Nein, der wahre Grund ist, dass wir uns selbst Geschichten erzählen, um die Sucht zu rechtfertigen.
Das Buch von Allen Carr hat all diese Ausreden in meinem Kopf gnadenlos zerlegt. Und das Beste: Es tat das auf eine Art, die sich wie ein Gespräch mit einem guten Freund anfühlte – nur, dass dieser Freund sehr klug und gnadenlos ehrlich war.
Warum das Buch funktioniert
Endlich Nichtraucher hat eine zentrale Botschaft! Rauchen bietet dir keinen einzigen echten Vorteil. Das klingt erst mal hart, aber es ist auch wahnsinnig befreiend. Carr erklärt Schritt für Schritt, warum Rauchen nicht entspannt, keine Probleme löst und auch nicht glücklich macht.
Ein besonderes Highlight ist, dass man während des Lesens weiter rauchen darf. Klingt paradox, oder? Aber genau das nimmt den Druck raus. Du sitzt da, rauchst und liest gleichzeitig, warum diese Zigarette völlig überflüssig ist. Und irgendwann macht es „Klick“. Bei mir war es, als hätte jemand das Fenster aufgemacht und frische Luft reingelassen – im übertragenen Sinne, aber auch wortwörtlich.
Mein Gehirn – Freund oder Feind?
Ein faszinierender Teil des Buches war für mich die Erklärung, wie das Gehirn aufhört, Nikotin zu brauchen. Wusstest du, dass sich die zusätzlichen Nikotinrezeptoren, die dein Körper gebildet hat, nach ein paar Wochen einfach zurückbilden? Es ist als würde dein Gehirn nach dem Motto „Ups, mein Fehler“ alles wieder auf Anfang setzen.

Natürlich hat die Psyche noch eine Weile gebraucht, um sich an die neue Realität zu gewöhnen. Aber auch hier war das Buch eine große Hilfe. Statt mich auf das „Verlieren“ der Zigarette zu konzentrieren, hat es mir geholfen, mich auf die Freiheit zu freuen: keine Abhängigkeit mehr, keine stinkenden Klamotten, kein nervöses Suchen nach dem Feuerzeug.
Die letzte Zigarette – Ein überraschend unspektakulärer Moment
Ich hatte mir immer vorgestellt, dass die letzte Zigarette ein dramatischer Akt wäre – wie in einem Hollywood-Film, bei dem man sie symbolisch zertritt und dabei „Nie wieder!“ ruft. Tatsächlich war es ganz unspektakulär. Ich rauchte die Zigarette, klappte das Buch zu und dachte: „Okay, das war’s dann wohl.“
Der wichtigste Unterschied ist, es fühlte sich nicht an wie ein Verlust. Keine Tränen, kein Vermissen. Es war eher wie das Abschneiden eines nervigen Anhängsels, das ich ohnehin nicht brauchte.
Mein Leben ohne Rauchen
Seit ich aufgehört habe, hat sich vieles verändert – und zwar zum Positiven. Ich rieche besser (im wahrsten Sinne des Wortes), ich habe mehr Energie, und mein Geldbeutel freut sich über die Extrapolsterung. Aber der größte Gewinn ist mental: Ich fühle mich frei.
Natürlich gibt es Momente, in denen die alten Gewohnheiten sich melden. Aber dann denke ich an das, was das Buch mir beigebracht hat: Rauchen gibt mir nichts. Es war nie ein Freund, sondern ein Betrüger, der sich als einer ausgegeben hat.
Fazit
Lohnt sich das Buch? Absolut – Endlich Nichtraucher ist kein trockener Ratgeber, sondern ein humorvoller und tiefgründiger Blick auf die Sucht und vor allem auf den Unsinn, den wir uns selbst erzählen, um sie zu rechtfertigen.
Wenn du also auch darüber nachdenkst, aufzuhören, probiere es aus. Dein Gehirn wird anfangs protestieren (weil es Nikotin liebt), aber es wird dir am Ende danken. Und du wirst merken: Das Leben ist ohne Zigaretten tatsächlich besser – nicht nur für deine Lunge, sondern auch für deine Freiheit und deinen inneren Frieden.
In diesem Sinne: Viel Erfolg beim Aufhören – und keine Sorge, du schaffst das!
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